Bestform 2023: Die Nominierten

Das waren alle Nominierten

 

Bei der sechsten Runde im zehnten Jahr des Landeswettbewerbs wurden knapp 50 Projekte eingereicht. Die Bandbreite reichte vom Klopapier mit Myzelanteil über autonome Drohnenschwärme zur Waldbrandbekämpfung bis zu einer neuartigen Maskentechnik. Die BESTFORM-Jury hat neun Projekte auf die Shortliste gesetzt und damit als Finalistinnen und Finalisten bestimmt. Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, sagte dazu: „Nicht erst die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie sehr wir auf kreatives Denken mit hoher Problem-Lösungskompetenz angewiesen sind. Kreative Köpfe aus Sachsen-Anhalt haben beim Landeswettbewerb erneut in hoher Qualität bewiesen, wie wichtig ihre Impulse für die Herausforderungen der Zukunft, für gesellschaftliche Belange und für alle Branchen sind.“

„FindUs App“: für die Verbindung von Tierheimen und Tiersuchenden

findusapp GmbH, Schönebeck (Elbe)

Die vier Freunde Hannes Feuersenger, Jannis Baur, Sebastian Ries und Joshua Hauth haben, wie sie selbst sagen, „ein Tinder“ für Tierheim-Tiere entwickelt. Das interdisziplinäre Team aus UX-Designern und Software-Entwicklern verbindet mit seiner App Tierheime und Tier-Suchende. Mit einem Matching-Algorithmus gleicht sie die Lebenssituation der Suchenden mit den Ansprüchen der Tiere ab. Die Gründer vereinen so mit ihrer FindUs-App Menschen und Tiere, die wirklich zueinander passen. Tierheime sparen sich viel Zeit bei der Vermittlung – und beide Seiten negative Erlebnisse. Die „FindUs App“ ist für Tiersuchende und Tierheime kostenlos. Hat ein Tiersuchender ein Tier über die App adoptiert, schaltet sich ein exklusiver Bereich frei. Auch der Service läuft weiter. Die App bietet beispielsweise die Vermittlung von Tiersittern an.

„FLUSHED“: TOILETTENPAPIER, DAS SCHADSTOFFE ABBAUT

Sophia Reißenweber, Halle (Saale)

Saubere Sache: Sophia Reißenweber hat ein Toilettenpapier entwickelt, das einen Myzel-Anteil besitzt. Auf dem Weg durch die Kanalisation kann diese Papier-Pilzkombination im Wasser gelöste Schadstoffe wie Medikamente oder Hormone aufnehmen und abbauen. Die Design-Studentin liefert vier Möglichkeiten, wie die Organismen in die industrielle Klopapier-Herstellung eingebunden werden können.

„Opencyclone“: Open-Source-Staubsauger

Jonathan Stein und Lion Sanguinette, Halle (Saale)

Die Quelle soll sprudeln: Jonathan Stein und Lion Sanguinette sehen viel Potenzial für Open Source („freie Quelle“) – also der Nutzung von Software, deren Quellcode frei verfügbar ist. Die Studenten veranschaulichen in ihrem Projekt „opencyclone“, was das bedeutet und vor allem, wie der Spaß am Selbermachen gefördert werden kann. Denn sie wissen selbst, dass viele Open-Source-Projekte durch „nerdige“ Anleitungen und komplizierte Installationsprozesse wenig praktikabel sind. Am Beispiel eines Do-It-Yourself-Staubsaugers (DIY) veranschaulichen die BURG-Studenten, dass sich Open Source und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen und liefern drei Ausfertigungsstufen: Vom reinen DIY-Bauplan bis zur professionellen Fertigung. Daneben hat sich das kreative Duo auch mit der Rolle von Designerinnen und Designer im Open-Source-Kontext beschäftigt.

„Rainpiper“: Autonomer Drohnenschwarm zur Waldbrand-Bekämpfung

Simon Bruhns, Magdeburg

Auf den Punkt: Wenn der „Rainpiper“ zum Einsatz gerufen wird, dann muss möglichst, schnell, zielgenau und effizient gearbeitet werden. Der autonome Drohnenschwarm, den Simon Bruhns von der Hochschule Magdeburg-Stendal entwickelt hat, soll auf diese Weise Waldbrände bekämpfen. So funktioniert’s: Die zusammengeklappten Drohnen gelangen mittels Plattformen zum Ort des Geschehens, können nacheinander starten und von dort die letzten Kilometer bis zum Feuer fliegen. Zum Nachfüllen des Löschmittels kehren die wasserstoffbetriebenen Drohnen zur Plattform zurück, füllen binnen einer Minute ihre Löschmittel- und Wasserstofftanks. Der „Rainpiper“ sichert einen kontinuierlichen Löschmittel-Fluss, rund um die Uhr, auch bei schlechtem Wetter, schlechter Sicht, bei unwegsamem Gelände und in Gefahrenzonen.

„Raydio – Breaking barriers with audio”: Software zur Inklusion

Grenzenlos gedacht: Die mycrocast GmbH hat eine Software entwickelt, mit der sehbehinderte Menschen mit ihrem eigenen Smartphone innerhalb und außerhalb von Sport-Veranstaltungen inkludiert werden können. Egal, von welchem Platz aus. Egal, wie viele Fans teilhaben möchten. Egal, ob direkt vor Ort oder aus der Ferne. Clubs und Verbände benötigen dafür keine spezielle Hardware mehr, lediglich einen normalen PC mit Internet-Verbindung. Limitierungen für sehbehinderte Menschen, wie spezielle Sitzplätze oder Leihgeräte, gehören mit der Innovation des Magdeburger Unternehmens der Vergangenheit an.

„RehaTransHome“: smartes Wohnraum-Assessment

codemacher UG und das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der MLU, Halle (Saale)

Virtuell Maß nehmen: Mit dem Projekt von Ergotherapeutin und Gesundheitswissenschaftlerin Uta Kirchner-Heklau vom Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Marcel Deutschel, Geschäftsführer des Software-Unternehmens „codemacher UG“ aus Halle (Saale), können sich Patientinnen und Patienten noch in der Reha-Klinik auf den kommenden, erschwerten Alltag vorbereiten.

Mit dem smarten Wohnraum-Assessment „RehaTransHome“ werden mit neuen Technologien, wie 3D-Scans und Virtueller Realität, Analysen durchgeführt. So können unter anderen Stolperfallen vermieden, Wegstrecken vermessen oder geeignete Stellen für Hilfsmittel gefunden werden.

SÄMASCHINE FÜR DIE SYNTROPISCHE LANDWIRTSCHAFT

Lukas Leppich, Magdeburg

Die Saat geht auf: Lukas Leppich hat eine Sämaschine entwickelt. Nicht irgendeine Sämaschine, sondern eine für den Einsatz bei der syntropischen Landwirtschaft. Das ist eine regenerative Form, bei der das Ökosystem des Regenwaldes nachgeahmt wird. Der Student hat die Maschine so gestaltet, dass sie den Anforderungen des innovativen Konzepts gerecht wird. Ein paar ihrer Vorteile: Sie ist nicht breit und wiegt wenig, sie wurde ergonomisch gestaltet, ist leicht zu bedienen und wartungsarm. Das Projekt ist mit dem Wirtschaftspartner „Syntropic“ entstanden.

„SECURER“: ELEKTRONISCHE ATEMDESINFEKTIONSMASKE

SecureAir GmbH, Magdeburg

Tief durchatmen: Die SecureAir GmbH hat mit dem „Securer“ den Sprung auf die Shortlist geschafft. Die tragbare elektronische Atemschutzmaske hat gleich mehrere technische Raffinessen – angefangen vom Design über die Sterilisationstechnologie bis zur Miniaturisierung der Elektronik. Daneben bietet die neuartige Atemmaske noch weitere kreative Details. Bei ihrer Entwicklung haben die kreativen Magdeburger mit international führenden Herstellern zusammengearbeitet.

„Set-Caching: Die App. Macht Drehorte echt besonders.“

Set-Jetting UG, Halle (Saale)

Filmreif: Es kann spannend sein, an die Orte zu reisen, wo Lieblingsfilme entstanden sind. Kann, muss aber nicht. Oft sind die Drehorte an sich eher unspektakulär. Ist die letzte Klappe gefallen, erinnert häufig nichts mehr an den Film. Frank Rößler hat mit seiner „Set-Jetting UG“ nun eine App entwickelt, die Drehorten wieder das große Kino-Lebensgefühl einhaucht. Nutzerinnen und Nutzer erleben damit die Drehorte wieder wie im Film. Dabei wählen sie, ob sie das mittels eigener „Mission“ oder als Foto-Tour tun möchten. Die Set-Caching-App verknüpft Spiel- und exklusive Video-Inhalte, Storytelling und innovative Technologie zu Mixed-Reality-Freizeiterlebnissen.